Bekannte Kartendecks - Das Kartenlegen mit Kipperkarten

Ebenso wie bei den Lenormandkarten handelt es sich bei den Kipperkarten um reine Wahrsagekarten. Sie sind also - im Gegensatz zu den Tarotkarten - nicht aus einem Kartenspiel heraus entstanden, sondern wurden speziell für esoterische Zwecke entwickelt. Entworfen wurde das Kipperkarten Kartendeck um 1870 von Susanne Kipper, einer damals bekannten Wahrsagerin. Sie verwendete die Karten zunächst selbst, um 1890 wurden sie dann erstmals unter dem Namen Die Karten der berühmten Wahrsagerin Frau Kipper veröffentlicht. Später wurden die Rechte an den F.X Schmid-Verlag verkauft, der die Originalmotive jedoch seitenverkehrt druckte. Dieser Fehler wurde jahrelang nicht erkannt und erst viel später behoben.

Kippers Karten lehnen sich sehr stark an die Zigeunerkarten an, da sie das Kartenlegen von einer Zigeunerfamilie erlernte. Weil sie in Kriegszeiten nicht die französischen Lenormandkarten für ihre Arbeit benutzen konnte, entwarf sie kurzerhand ihr eigenes Kartendeck. Ob sie die Motive auch selbst gezeichnet hat, ist allerdings nicht bekannt.

Das Kipperkartendeck besteht aus 36 Karten, welche fortlaufend nummeriert sind. Es gibt 6 Personenkarten und 30 Situationskarten, die jeweils Ereignisse aufzeigen, mit denen man im Leben konfrontiert werden kann. Die Situationen sind jedoch nicht eindeutig, sondern müssen immer im Zusammenhang mit den umliegenden Karten gesehen werden. So kann sich die Bedeutung einer Karte durchaus ins Gegenteil umkehren, wenn eine oder mehrere andere Karten mit in die Deutung einbezogen werden.

Aus diesem Grund sind Kipperkarten für Anfänger weniger geeignet als z.B. klassische Tarotkarten. Man braucht ein gewisses Feingefühl und intuitive Fähigkeiten, um keinen Fehler beim Kartenlegen mit Kipperkarten richtig zu deuten. Dies gilt insbesondere, wenn man die Karten für sich selbst legen möchte. Wer nicht vollends mit der Materie vertraut ist, sollte diese Aufgabe lieber einem erfahrenen Kipperkartenleger überlassen.